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Produktneuheiten vom Weingut am Bodensee

 
 
 
Rhy Gin Neuheit Original copy
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Und den Genuss von…..VERJUS

Der Saft der grünen Traube.

Ein mittelalterliches Säuerungsmittel zum Abschmecken in der feinen Küche,

aus grünen Trauben der Rebsorte Regent.

Presse über das Weingut Engelhof

Bunte:7. November 2019

Engelhof Bunte Top Spots Baden

Wir freuen uns zu den BUNTE Top 100 Hot-Spots in Baden zu gehören, weitere Hot-Spots entdecken Sie direkt im Reiseführer unter https://bunte-aboshop.de/bunte-produkte/bunte-top-100-hot-spots-baden.html

 

Südkurier: Hohentengen 01. September 2019

Ein spannender und gefühlvoller Sommerabend mit Salsa, Bossa Nova und Samba

Die Freiburger Band Cheveres begeisterte beim Festival der Stille auf dem Engelhof in Hohentengen mit lateinamerikanischen Rhythmen und animierte das Publikum zum Tanzen.

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Mit lateinamerikanischer Musik begeisterten die drei Musiker der Band Cheveres aus Freiburg beim Festival der Stille im Weinforum des Weingutes Engelhof (von links): Christian Bazán, Rubén Olivares und Efrain Retana. | Bild: Sabine Gems-Thoma

von Sabine Gems-Thoma

Sommer, Sonne, heiße Rhythmen: Es war ein herrlicher Sommertag, der mit den mitreißenden lateinamerikanischen Klängen der Freiburger Band Cheveres um den chilenischen Sänger Rubén Olivares einen perfekten Ausklang fand. Im Rahmen des Festivals der Stille standen auf dem Hohentengener Engelhof Salsa, Samba, Bossa Nova und Bolero im Mittelpunkt – und die drei Musiker begeisterten das Publikum restlos.

Schon seit einigen Jahren ist das Weinforum des Engelhofs Konzertstätte des mehrtägigen Festivals der Stille, das vor elf Jahren von dem Kaiserstuhler Künstlerehepaar Daria Zappa und Massimiliano Matesic ins Leben gerufen wurde und jedes Jahr aufs Neue hochkarätige Musiker präsentiert. Und so freute sich Georg Netzhammer auch im Namen der beiden künstlerischen Leiter, an diesem Abend die drei in Freiburg lebenden Musiker Rubén Olivares aus Chile, Efrain Retana aus Costa Rica und Christian Bazán aus Peru im vollbesetzten Forum begrüßen zu können.

Leidenschaft und voller Gefühl

Gleich der Einstieg mit den Klängen von „Buena Vista Social Club“ nahm mit in die afrikanisch geprägte lateinamerikanische Klangwelt mit ihren bestechenden Rhythmen, temperamentvollen, aber auch sehr melancholischen, leidenschaftlichen Melodien voller Gefühl. Bekanntes und weniger Bekanntes und auch Eigenes war zu hören. Und es dauerte nicht lange, bis die ersten Gäste mit Hände und Füße mitzuwippen begannen.

Percussions, zwei Gitarren, die ausgezeichneten Stimmen von Rubén Olivares, der als ausgebildeter Tenorsänger auch in der Oper unterwegs ist und mit kraftvoller, ausdrucksstarker Stimme faszinierte, Efrain Retana und Christian Bazán machten Lust auf immer mehr. „Was wollt ihr hören?“, „Salsa“, kam die Antwort aus dem Publikum, eine kurze Verständigung der Musiker und es ging los – dass man es mit der Programmabfolge nicht so genau nehmen werde, hatten die spielfreudigen Musiker gleich zu Anfang des Konzerts angemerkt.

Auftritt macht gute Laune

Hatten die ersten bereits gewagt mitzutanzen, wurden es nach der Pause und dem Lied um Comandante „Che Guevara„ einige mehr, die es nicht mehr auf ihrem Stuhl hielt. Begeisterter, rhythmischer Beifall, Klatschen und Pfiffe – erst nach mehr als 20 Liedvorträgen war wirklich Schluss und ein spannender, mitreißender, gefühlvoller Sommerabend, der Spaß und gute Laune machte, fand ein Ende. „Hoffentlich bis ein nächstes Mal“, dankte Rubén Olivares den Veranstaltern, den Gastgebern vom Engelhof und dem begeisterten Publikum, das dagegen sicher nichts einzuwenden hätte.


Südkurier: Klettgau 30. Juli 2019

Herausforderung für den Weinbau: Vier Winzer vom Hochrhein nehmen Stellung zum Klimawandel

2018 war seit Beginn der Wetteraufzeichnungen das wärmste Jahr in Baden-Württemberg. Ein Hitzerekord jagt den anderen und an den dürren Wäldern werden die Auswirkungen des Klimawandels sichtbar. Wie wirkt sich der Klimawandel in den Rebbergen aus? Wir haben die vier bedeutendsten Winzer am Hochrhein befragt.

Engelhof_Klimawandel_2019

Der Erzinger Kapellenberg liegt auf einer Meereshöhe von rund 500 Meter. Wie wirkt sich der Klimawandel im Rebberg aus? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen der Winzer. | Bild: Thomas Güntert

Von Thomas Güntert

  • Georg Netzhammervom Weingut Engelhof in Hohentengen spürt deutliche Veränderungen: „Wir haben mit unseren fünfjährigen Aufzeichnungen festgestellt, dass die Traubenlese heute im Vergleich zu den 1980-er Jahren 12 Tage früher ist. Damals hat man die Trauben Anfang Oktober geholt und heute schon Mitte September. Vor 30 Jahren hätten wir auch nie gedacht, dass bei uns einmal Sorten wie Chardonnay und Cabernet reif werden. Mittlerweile konnten wir gerade mit diesen Rebsorten große Erfolge erzielen. Der Weinbau profitiert durch die südländischen Verhältnisse vom Klimawandel. Allerdings nur, wenn keine Wetter-Extreme auftreten.“

Südkurier: Hohentengen 09. September 2018

Suser des frisch gelesenen 2018er Johanniter versüßt das 31. Hohentengener Weinfest

Traumwetter für die vielen Hundert Weinfestfreunde, die am Wochenende den Hohentengener Rathausplatz bevölkerten, um in bester Laune und ausgelassener Stimmung das Spätsommerwetter unter freiem Himmel zu genießen. Dazu ein guter Tropfen, kulinarische Spezialitäten und jede Menge Musik: Das 31. Hohentengener Weinfest wurde ein voller Erfolg.Hunderte Besucher genießen die Atmosphäre beim 31. Hohentengener Weinfest. Zur Eröffnung gab es Suser des frisch gelesenen 2018er Johanniter, Georg Netzhammer spricht von einem Ausnahmejahrgang 2018.

Weinfest_Eröffnung

Gute Laune war Trumpf bei einem Wetter, das keine Wünsche offen ließ. Mit dem Badnerlied eröffnete Bürgermeisterstellvertreter Elmar Maier zusammen mit den Vertretern des SC Hohentengen, FC Eintracht Stetten und Musikverein Hohentengen das 31. Hohentengener Weinfest. Von links: Engelhof-Praktikantin Helene Pinard aus der Champagne, Christian Burkhard, Andreas Rutschmann, Martin Burkhard, Andreas Bachmann, Georg Netzhammer vom Engelhof, Elmar Maier, Philipp Kech und Sandra Boller. Bilder: Sabine Gems-Thoma | Bild: Sabine Gems-Thoma

von Sabine Gems-Thoma

„Ein Fest, das den Menschen einfach nur Freude bringen soll“, dazu begrüßte Bürgermeisterstellvertreter Elmar Maier zusammen mit den Vertretern der Veranstalter vom Musikverein Hohentengen, Sportclub Hohentengen und FC Eintracht Stetten, musikalisch umrahmt vom Musikverein, zum 31. Hohentengener Weinfest. Und er lud ein, in froher Runde zusammensitzen und die heiteren Seiten des Lebens in einer besonderen Atmosphäre zu genießen.

Georg Netzhammer vom Weingut Engelhof brachte aufgrund des ungewöhnlich frühen Lesebeginns einen Suser des frisch gelesenen 2018er Johanniter zum Anstoßen auf das beliebte Fest mit und sprach von einem Ausnahmejahrgang 2018. An beiden Weinfesttagen konnte Einblick in Rebberg und Keller genommen werden.

Und um mitzufeiern, ließen die Gäste nicht lange auf sich warten und füllten schon bald die Straußwirtschaften. Abwechslungsreich, mit Schwung, Pep und mancher Überraschung unterhielt der Musikverein Horheim, ehe am Abend im stimmungsvoll beleuchteten Weinfestareal die Rock-, Pop- und Oldieband „Götz N’Moritz“ mit dem richtigen Sound für ausgelassene Stimmung und Tanzlaune auf dem voll besetzten Festareal sorgte.

Strahlend blauer Himmel schon am Sonntagmorgen zum gut besuchten, vom Kirchenchor mitgestalteten, Festgottesdienst und launigen Frühschoppenkonzert des MV Lausheim. Die Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um die wieder sehr zahlreichen Gäste zu bewirten, die noch einmal ausgiebig den herrlichen Sommertag genossen. Die Kinder fanden Kurzweil im Lunapark und auf der Spielstraße des Kindergartens. Und zum Festausklang sorgte das beliebte Schwarzwald Quintett für gute Laune.

„Ich denke, das Weinfest ist sehr erfolgreich gewesen. Wir konnten uns über sehr zahlreichen Besuch freuen und das Wetter war von der Eröffnung bis zum Schluss perfekt. Alles verlief friedlich und die Zusammenarbeit der Vereine war sehr harmonisch und hat gut geklappt“, zog Sandra Boller vom Musikverein ein rundum positives Resümee.


Südkurier: Hohentengen 1. September 2018

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil Georg Lese 2018

  • Am Hochrhein und Bodensee hat die Weinlese begonnen
  • Trauben werden so früh wie noch nie vom Stock geholt
  • Ein Tag beim Herbsten auf dem Engelhof in Hohentengen

Von Dirk Salzmann

Normal ist hier nichts. Naja, sagen wir wenig. Wir sind am Oelberg, aber nicht in Jerusalem, in der Nähe liegt Kaiserstuhl, aber nicht der Breisgau. Und außerdem sollte hier morgens um kurz vor 7 Uhr allenfalls Jagdhund Aika bei der Gassirunde anzutreffen sein und nicht 16 Menschen, allesamt bewaffnet mit einer Rebschere und Eimern. Noch nicht zumindest.

Wir sind am Hochrhein, nahe Hohentengen, auf dem Engelhof, der am Fuße des Oelbergs und gegenüber der kleinen Schweizer Gemeinde Kaiserstuhl liegt. 13.5 Grad zeigt das Thermometer, etwas kühler wäre besser, murmelt Kellermeister Alexander Schira. Aber kühler gibt es ja nicht in diesem Sommer, der gefühlt im Mai begonnen hat. Die Weinlese hat begonnen, das Herbsten, wie man hier sagt. „Drei bis vier Wochen früher als normal üblich“, erklärt Georg Netzhammer, dessen Familie der Hof gehört. Immer wieder greifen er und sein Winzermeister Adrian Häfner zum Refraktometer, einem kleinen Messinstrument, mit dem der Oechslegrad der Trauben geprüft wird. Also: Traube ausdrücken, etwas Saft auf der Messfläche verreiben, Klappe schließen, durch das Okular blicken – und ungläubig den Kopf schütteln. 95 Oechsle, 96 Oechsle, 100 Oechsle. „Das ist irre“, sagte Netzhammer, und weiter: „So etwas gab es noch nie.“ Durch den Oechslegrad kann man den späteren Alkoholgehalt des Weins prognostizieren, ist er hoch, ist der Wein eine Spätlese. Und es wird fast nur Spätlesen geben in diesem Jahr, wenngleich es im Weinberg immer Gewinner und Verlierer gibt. Aber dazu später mehr.

Netzhammer begrüßt seine Weinlesemannschaft, heute geht es den Muscaris- Trauben an den Stock. Viel erklären muss er nicht, die meisten Helfer sind seit Jahren dabei, sind festangestellt, in Teilzeit tätig oder Senioren wie der 79-jährige Walter Schöll, der jeden Tag noch 20 Kilometer läuft, weil „das einfach Spaß macht“. Dazu kommen einige Hausfrauen aus der Umgebung und fünf junge Kerle aus Polen, Erntehelfer, die während der Lese auf dem Hof wohnen. 9,50 Euro gibt es pro Stunde. Dass die Ernte so früh beginnt, damit hat zu Beginn des Jahres noch keiner gerechnet. Üblicherweise macht die Führungscrew noch einmal Urlaub zu dieser Jahreszeit, sammelt Kräfte für das Herbsten. Von wegen. Die Trauben sind reif, müssen vom Stock und in den Keller. Winzermeister Häfner musste daher seine Frau alleine mit den Kindern in den Urlaub schicken. Der Job geht vor, die Natur gibt den Takt an.

Ein halber Hektar wird heute gelesen, 3000 bis 3500 Liter sollte das ergeben. Häfner spricht von der entspanntesten Ernte, an die er sich erinnern kann. Das Wetter ist stabil, durch den trockenen Sommer gab es kaum Pilzbefall, die Trauben sind perfekt, wie er sagt. Eile ist dennoch geboten, denn wärmer als 20 Grad dürfen die geernteten Trauben auf keinen Fall werden, ansonsten könnte eine wilde Gärung eintreten und alle Bemühungen um ein Spitzenprodukt zunichte machen.

Keine Zeit für Romantik

Im Weinberg ist jede Romantik schnell dahin. Es wird heiß, die Trauben hängen hier auch nicht hoch, sondern tief. Und bald schmerzt der Rücken. Aiko liegt im Schatten, verzieht sich später sogar in den Weinkeller. So ein Hundeleben sollte man haben.

Gelesen wird von Hand. Zwar gibt es inzwischen Maschinen, die schneller und auch qualitativ gut arbeiten, „aber nichts ist besser als die Handlese“. Darin sind sich hier alle einig. Selbst wenn der Rücken noch so schmerzt. An einigen Stellen ziehen dicke Trauben den Stock fast an den Boden, an wenigen anderen sind sie klein geblieben. Stress habe der Stock dann gehabt, wahrscheinlich zu wenig Wasser abbekommen. Vielleicht verhindert auch eine natürlich Steinplatte im Untergrund, dass die Wurzeln tief genug in den Boden zum Wasser eindringen konnten. Die kleinen, vertrockneten Trauben werden weggeschnitten oder an der Rebe hängengelassen. Den Wein würden sie nur schlechter machen. Wasser, das war das bestimmende Thema in den vergangenen Tagen. Trauben sind nicht reif, wenn sie einen bestimmten Oechslegrad erreicht haben, sondern dann, wenn die physiologische Reife stimmt, wenn sie also vollausgebildet sind. „Und dazu braucht es Wasser“, so Netzhammer. Zwar regnete es zuletzt etwas, gerade die jungen Reben mussten allerdings aus der eigenen Quelle zusätzlich bewässert werden.

Warum ein Wein schmeckt wie er schmeckt, warum er besonders gut oder schlecht oder einfach auch nur etwas Besonderes ist, ist eine Wissenschaft für sich. Önologen können über die Zusammenhänge von Wasser, Licht, Luft, viele Blätter am Stock oder wenige stundenlang referieren. Wenn Häfner die Trauben testet, spricht er je nach Sorte von Marmeladen- oder Ananas-Aromen, von der vielen Arbeit, die in jeder einzelnen Rebe steckt. Die Qualität eines Weines wächst im Weinberg. Im Keller gilt es diese durch die Handschrift des Kellermeisters zu erhalten.

Ein Flugzeug donnert in wenigen hundert Metern über den Weinberg. Wer Fluglärm erleben möchte, ist am Hochrhein richtig. Im Landeanflug auf Zürich geht es hier rund. Vor 15 Jahren wurde an Bord von Lufthansa-Maschinen in der Business Class sogar der Weißburgunder vom Engelhof ausgeschenkt, weshalb immer mal wieder Manager auf der Suche nach einem guten Tropfen hier vorbeischauen.

Netzhammer beliefert mit seinen Weinen die umliegende Gastronomie bis nach Konstanz, zum Hofverkauf kommen viele Schweizer. Man hat sich einen guten Namen gemacht in all den Jahren, seit seine Familie 1986 den Hof übernahm. Wie es dazu kam? Es ist eine kuriose Episode, eine einmalige.

Deutschlands südlichstes Weingut, wie der Hof sich heute nennen darf, gehörte im Mittelalter zu einem 120 Hektar großen Weinanbaugebiet, das von dem heute unter Denkmalschutz stehenden Kaiserstuhl geleitet wurde. Als die Stadt 1803 der Eidgenossenschaft angegliedert wurde, wurde der Rebbau nach und nach eingestellt. Alte Bilder im Weinkeller zeigen den Engelhof, als dieser ein Busunternehmen beherbergte. 1964 wurde das Areal schließlich von einem Landschaftsarchitekten aus Düsseldorf gekauft und als Obstgut mit acht Hektar geführt. Jener Professor hatte aber die Vision, hier wieder Wein anzubauen. Er verhandelte mit den Eigentümern von kleinen Parzellen am Oelberg, kaufte Grund dazu und schuf so eine Fläche von 20 Hektar, die er in nur einem Winter mit Reben bepflanzen ließ. Ein Kraftakt, für den sogar Häftlinge aus dem Waldshuter Gefängnis eingesetzt wurden. Noch vor der ersten Ernte drei Jahre später verkaufte er dann den Hof an die Familie Netzhammer, die im ersten Jahr gleich 150 000 Liter ernten konnte und im zweiten Jahr den Winterfrost zu spüren bekam. „Nur 14 000 Liter brachte die zweite Lese. Das war eine Katastrophe.“

Glück und Unglück, Gewinner und Verlierer – das Schicksal der meisten landwirtschaftlichen Betriebe. Das trifft auch auf den 2018er-Jahrgang zu. Während Weiß- und Grauburgunder Spitzenprodukte werden könnten und die Rotweine echte Jahrhundertweine versprechen, sollte man von Riesling und Müller Thurgau nicht zu viel erwarten. „Beiden fehlt wegen der vielen warmen Nächte die Säure, die sie eigentlich auszeichnen“, weiß Kellermeister Schira. In seinem Reich werden die geernteten Trauben gepresst, wird der Saft gefiltert, mit Hefe versetzt – und so vergoren – und mit Schwefel haltbar gemacht. Wer ob der Fachbegriffe bei Häfner schon Mühe hat zu folgen, scheitert bei Schira endgültig. Der 40-Jährige lebt seine Leidenschaft zwischen Stahltanks und Barriquefässern und freut sich, wenn der 2018er im Keller ruht. Mindestens bis zum Frühjahr, einige Sorten auch wesentlich länger. „Erst dann zeigen sie ihre ganze Qualität.“ Je nach Sorte kostet eine Flasche Engelhofwein zwischen 6 und 22 Euro. Die letzten Muscaristrauben sind gelesen. Das Mittagessen nimmt die hungrige Mannschaft gemeinsam im Weinberg ein. Linsen mit Würstchen, danach Kaffee und Zwetschgenkuchen von Andrea Netzhammer, die im Hofverkauf und bei Weinverkostungen in der Verantwortung steht. Aika ist auch wieder da – und mag Würstchen. Kraft tanken für den morgigen Tag, wenn die nächste Sorte geerntet wird. Erst Ende September – je nach Wetterentwicklung – ist die Lese rum. Dann geht es in den Urlaub. So spät wie nie. Normal ist eben kaum etwas dieser Tage in Südbaden, wo Kaiserstuhl auf Oelberg trifft.

Was steckt wirklich im Wein und andere Fakten

➤➤  Reinheit: Ist Wein rein? Zumindest im Verlauf des Kelterns bedienen sich Winzer und Kellermeister ziemlich vieler Helferlein, die aber zum Großteil laut Weingesetz im Endprodukt nicht mehr enthalten sein dürfen. Die EU-Verordnung 606/2009 nennt insgesamt 43 in der EU zulässige Verfahren zur Behandlung der Trauben beziehungsweise des Traubenmosts und der Weinprodukte. Die darin zur Anwendung kommenden zulässigen Substanzen sind zahlreicher.

Was steckt wirklich im Wein und andere Fakten:

➤➤  Verarbeitung: Zur Verarbeitung des Mosts darf dieser zentrifugiert oder filtriert werden. Durch Filterung werden während des Kelterns beigegebene Zusatzstoffe, wieder entfernt.

➤➤  Gärung: Um die Gärung einzuleiten, dürfen wie beim Bäcker kultivierte Reinzuchthefen zugegeben werden. Für Weine mit Restsüße wird die Gärung unterbrochen, indem man den gärenden Most herunterkühlt und filtriert.

➤➤  Alkohol: Um den Hefebakterien, die den Most-Zucker in Alkohol umsetzen, die Arbeit zu erleichtern, dürfen Hefenährstoffe wie Diammoniumphosphat, Thiaminium-Dichlorhydrat oder Ammoniumsulfat zugegeben werden.

➤➤  Klärung: Die Trübheit nehmen die Winzer ihren edlen Tropfen, indem sie warten, bis sich die Trübstoffe absetzen. Beschleunigt werden kann der Prozess beispielsweise durch Zugabe von Speisegelatine, Erbsen-Protein, Kasein oder Hausenblase – die pulverisierte Schwimmblase von Fischen. Um den Wein zu klären, dürfen auch Stoffwechselprodukte von Pilzen ins Fass.

➤➤  Säure und Zucker: Je nach Jahrgang darf zur Erhöhung des Alkoholgrades dem Most eine begrenzte Menge Zucker zugegeben werden. Vitamin C und andere Säuren dürfen als Oxidationsschutz in Ausnahmefällen zugegeben werden.

➤➤  Farbe: Wer etwa Likörwein herstellt und mit der Farbe nicht zufrieden ist, darf sich mancherorten einer besonderen Leckerei bedienen und Zuckerculör zusetzen.

➤➤  Pannen: Wenn beim Ausbau des Weins im Keller etwas schiefgeht, kann der Kellermeister sich mit Kupfersulfat oder Kupferzitrat behelfen. Die Zusatzstoffe nehmen dem Wein den einen oder anderen „geschmacklichen oder geruchlichen Mangel“, wie es in der EU-Verordnung heißt.

➤➤  Regionalität: Übrigens darf nicht jeder Zusatzstoff in jeden Wein. Es gibt Abstufungen, je nach Produkt oder Herkunftsregion. Das deutsche Weingesetz weicht also teilweise von den EU-Regeln oder anderen nationalen Vorschriften ab. Um ihrem Wein den typischen Geschmack zu verleihen, dürfen griechische Winzer ihren Erzeugnissen beispielsweise Aleppokiefernharz beimengen.

➤➤  Kennzeichnung: : Schwefelzugabe, zur Vermeidung von Oxidation eines Weines, ist neben potenziellen Allergenen der einzige Zusatzstoff, den die Winzer ausweisen müssen.

➤➤  Wenn es korkt: Der Alptraum eines jeden Winzers. Der Wein war gut, der Kork ist schlecht. Kork ist ein Naturprodukt, das ausgiebig gewaschen und getrocknet werden muss, ehe es zum Korken taugt. Sind noch Inhaltsstoffe im Kork, überträgt sich das auf den Wein, der dann schnell muffig schmeckt – eben korkt. Aus diesem Grund bestellen die Kellermeister ihre Korken nie bei ausschließlich einem Lieferanten, sondern bei vier oder fünf. Diese werden dann gemischt, damit im schlimmsten Fall nur ein Teil des Weins verdorben ist. Gerade bei Weißweinen hat sich inzwischen allerdings der Schraubverschluss etabliert. „Damit ist das Korkrisiko ausgeschaltet“, sagte Alexander Schira vom Engelhof in Hohentengen.


Südkurier: Hohentengen 1. September 2018

Ein Redakteur am Stock: So viel Arbeit steckt hinter einem Glas Wein

Dirk Salzmann versuchte sich als Lesehelfer beim Herbsten auf dem Engelhof am Hochrhein. Jetzt hat der Betrieb volle Fässer – und er Rücken. Aber sehen Sie selbst:

Redakteur Dirk Salzmann vom Südkurier versuchte sich als Lesehelfer beim Herbsten auf dem Engelhof am Hochrhein. Jetzt hat der Betrieb volle Fässer – und er Rücken. Aber sehen Sie selbst:
Redakteur Dirk Salzmann vom Südkurier versuchte sich als Lesehelfer beim Herbsten auf dem Engelhof am Hochrhein. Jetzt hat der Betrieb volle Fässer – und er Rücken. Aber sehen Sie selbst:
Morgens um 7 Uhr wird die Lesemannschaft eingewiesen. Ein Hektar Muscaristrauben sollen geerntet werden. So früh wie nie zuvor kann dieser Tage in der Region mit dem
Morgens um 7 Uhr wird die Lesemannschaft eingewiesen. Ein Hektar Muscaristrauben sollen geerntet werden. So früh wie nie zuvor kann dieser Tage in der Region mit dem „Herbsten“ begonnen werden, der Ausnahmesommer macht es möglich.
Woran man erkennt, dass die Trauben reif sind? Mit einem Refraktometer, einem kleinen Messinstrument, wird der Oechslegrad der Trauben geprüft, wodurch wiederum der spätere Alkoholgehalt ermittelt werden kann. Zu viele Oechsle sind daher bei einigen Sorten gar nicht gut, schließlich sind seit Jahren eher leichte Weine in Mode, die eben weniger als 12 oder 13 Prozent Alkohol haben. Georg Netzhammer ist mit den 115 Oechsle dieser Traube mehr als zufrieden
Woran man erkennt, dass die Trauben reif sind? Mit einem Refraktometer, einem kleinen Messinstrument, wird der Oechslegrad der Trauben geprüft, wodurch wiederum der spätere Alkoholgehalt ermittelt werden kann. Zu viele Oechsle sind daher bei einigen Sorten gar nicht gut, schließlich sind seit Jahren eher leichte Weine in Mode, die eben weniger als 12 oder 13 Prozent Alkohol haben. Georg Netzhammer ist mit den 115 Oechsle dieser Traube mehr als zufrieden
Es gibt noch andere Indizien für den Reifegrad. Der Kern der Trauben sollte dunkel sein.
Es gibt noch andere Indizien für den Reifegrad. Der Kern der Trauben sollte dunkel sein.
Ein weiteres Indiz ist eine Verhölzerung am Ansatz.
Ein weiteres Indiz ist eine Verhölzerung am Ansatz.
Im Weinberg ist wenig Platz für Romantik. Unser Redakteur Dirk Salzmann hat auf dem Bild zwar noch gut Lachen, eine Stunde später kämpfte er aber bereits mit Knie- und Rückenschmerzen.
Im Weinberg ist wenig Platz für Romantik. Unser Redakteur Dirk Salzmann hat auf dem Bild zwar noch gut Lachen, eine Stunde später kämpfte er aber bereits mit Knie- und Rückenschmerzen.
Ganz anders Walter Schöll, der mit seinen 79 Jahren noch jeden Tag 20 Kilometer läuft, weil es ihm eben Spaß macht und obendrein im Weinberg mithilft. 9,50 Euro gibt es dafür pro Stunde.
Ganz anders Walter Schöll, der mit seinen 79 Jahren noch jeden Tag 20 Kilometer läuft, weil es ihm eben Spaß macht und obendrein im Weinberg mithilft. 9,50 Euro gibt es dafür pro Stunde. „Man ist an der frischen Luft und hat Bewegung. Ich liebe das.“ Ihm zur Seite stehen Hilfskräfte aus der Region und Saisonarbeiter aus Polen.
Die Muscaristrauben sind süß, die Hände kleben. Zumindest bleibt die Arbeitskleidung halbwegs sauber. Das wird sich ändern, wenn in wenigen Tagen der Cabernet Mitas geholt wird. Der Saft dieser Trauben ist blutrot.
Die Muscaristrauben sind süß, die Hände kleben. Zumindest bleibt die Arbeitskleidung halbwegs sauber. Das wird sich ändern, wenn in wenigen Tagen der Cabernet Mitas geholt wird. Der Saft dieser Trauben ist blutrot.
Die Trauben sind in diesem Jahr beinahe perfekt. Selbst ein kleiner Hagelschauer, der immer noch an einigen Blättern seine Spuren hinterlassen hat, konnte daran nichts ändern.
Die Trauben sind in diesem Jahr beinahe perfekt. Selbst ein kleiner Hagelschauer, der immer noch an einigen Blättern seine Spuren hinterlassen hat, konnte daran nichts ändern.
Die im Mai gepflanzen Jungreben werden dagegen erst bis in drei Jahren Früchte tragen. Links im Bild Winzermeister Adrian Häfner, der ursprünglich aus St. Blasien stammt, rechts Georg Netzhammer.
Die im Mai gepflanzen Jungreben werden dagegen erst bis in drei Jahren Früchte tragen. Links im Bild Winzermeister Adrian Häfner, der ursprünglich aus St. Blasien stammt, rechts Georg Netzhammer.
Die geernteten Trauben werden per Traktor zum Keller gebracht und entladen. Danach wird im Reich von Kellermeister Alexander Schira der Saft aus den Trauben gepresst. Die Stengel werden vorher von den Beeren getrennt.
Die geernteten Trauben werden per Traktor zum Keller gebracht und entladen. Danach wird im Reich von Kellermeister Alexander Schira der Saft aus den Trauben gepresst. Die Stengel werden vorher von den Beeren getrennt.
Schließlich wird der Saft gefiltert und kommt dann in die dafür vorbereiten Stahltanks ...
Schließlich wird der Saft gefiltert und kommt dann in die dafür vorbereiten Stahltanks …
… oder Barriquefässer zur Gärung.
… oder Barriquefässer zur Gärung.
Schraubverschluss oder Korken? Für Kellermeister Schira keine Frage.
Schraubverschluss oder Korken? Für Kellermeister Schira keine Frage. „Der Korken birgt nur Risiko“, sei eigentlich aus der Zeit gefallen. Schraubverschluss also.
Während die Arbeit im Keller noch läuft, gibt es für die Erntehelfer nach getaner Arbeit im Weinberg Linsen mit Wienerle und später Kaffee und Zwetschgenkuchen.
Während die Arbeit im Keller noch läuft, gibt es für die Erntehelfer nach getaner Arbeit im Weinberg Linsen mit Wienerle und später Kaffee und Zwetschgenkuchen.

Südkurier: Hohentengen 31. August 2018

Vorfreude auf gute Tropfen: Hohentengener Weinfesttage am 8. und 9. September

Die Vorbereitungen für das 31. Hohentengener Weinfesttage am 8. und 9. September laufen bereits auf Hochtouren. Viel altbewährtes wird es wieder geben, aber auch ein Novum: Die Familie Schäuble aus Günzgen präsentiert eine neue Biersorte: Das Craft-Bier „Strizi“.

Weinfest2018_Engelhof

Erstmals am Weinfest dabei sind die Brosianer aus Günzgen, links Roland Granacher, rechts Dirk und Franz Schäuble, mit ihrer feinen Bierspezialität „Strizi“, einem sommerfrischen Craft-Bier. Frank Maier, André Bolacher, Anne Thoma, Andreas Bachmann und Philipp Kech (Mitte von links) vom Weinfestkomitee freuen sich, damit eine weitere regionale Spezialität anbieten zu können. | Bild: privat

von Sabine Gems-Thoma

Die Lese hat begonnen, die Trauben auf dem Engelhof zeigen eine wunderbare Reife. Für das 31. Hohentengener Weinfest ist alles bestens vorbereitet und in der Ortsmitte kündigen Fahnen an: Es ist Weinfestzeit. Am Samstag, 8. und Sonntag, 9. September, öffnen sich die Weintore und es darf bei viel Musik, feinen Spezialitäten aus der Region unter freiem Himmel und in den Straußwirtschaften auf dem Rathausplatz ausgelassen gefeiert werden.

Zum 31. Mal findet das Traditionsfest statt. Diesmal gibt es allerdings eine Besonderheit. Der lange und heiße Sommer hat die Trauben auf dem Weingut Engelhof extrem früh reifen lassen, sodass die Lese in diesem Jahr an den Weinfesttagen bereits in vollem Gange ist und auf dem Engelhof an den Tagen der offenen Gutstür miterlebt werden kann, wie der Wein vom Rebberg in den Keller wandert. „Wir erwarten sehr hohe Mostgewichte im Qualitäts- bis Auslesebereich“, freut sich Andrea Netzhammer. Vom Grauburgunder kann der junge 2018er bereits probiert werden.

Und noch ein Novum gibt es: Erstmals wird das beliebte Craft-Bier „Strizi“, ein helles Sommerbier der kleinen Brosianer Brauerei der Familie Schäuble aus Günzgen, im Ausschank sein. Damit möchten die Organisatoren des Weinfestes eine weitere regionale Spezialität anbieten. Probiert werden können natürlich die Weine vom Engelhof und ein breites Spektrum frisch zubereiteter Spezialitäten von Salatteller und Schupfnudeln bis zu Schweinehaxen, Pulled Beef, Raclette und den hausgemachten Torten der Landfrauen, um nur einiges zu nennen.

Eröffnung ist am Samstag um 16 Uhr, anschließend spielt der Musikverein Horheim auf, ehe um 21 Uhr die Rock- und Popband Götz N’Moritz für ausgelassene Stimmung sorgt.

Der Sonntag beginnt mit einem Festgottesdienst um 10.15 Uhr, zum Frühschoppenkonzert spielt der Musikverein Lausheim, ab 14.30 Uhr das beliebte Schwarzwald Quintett auf. Für die kleinen Gäste öffnet der Lunapark Jenke an den beiden Festtagen. Und am Sonntag lädt der Kindergarten Hohentengen zum Mitspielen ein. Jetzt bleibt zu hoffen, dass der Sommer sich auch am Weinfestwochenende von seiner besten Seite zeigt, damit der große Einsatz der Organisatoren und Helfer durch zahlreichen Besuch honoriert wird.


Südkurier: Hohentengen 30. August 2018

Anstoßen auf Universalgelehrten Johann Wolfgang von Goethe: Goethe-Gesellschaft Hochrhein feiert Dichter und Liebhaber guter Weine

Die Goethe-Gesellschaft feiert Geburtstag des deutschen Dichters und Liebhaber guter Weine. Der Anlass zum Thema „Goethe und der Wein“ wird mit Texten und Gedichten umrahmt.

Goethe_Engelhof

Kerstin Simon, Daniel Jösch und Daniel Leers begleiten mit Texten und Anekdoten die Freunde Goethes durch den Abend. (v.l.) Bild: Ingrid Ploss

Von Ingrid Ploss

Die Goethe-Gesellschaft Hochrhein beging am 28. August zum vierten Mal namengebend ihren „höchsten Feiertag“ – Goethes Geburtstag. Weltweit wird seiner an diesem Tag in allen Goethes Lebenswerk verehrenden Gruppen und Gesellschaften gedacht. Der Universalgelehrte, der am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren ist, wirkt mit seinem geistigen Vermächtnis bis in unsere Zeit.

Dichter und Naturforscher

Johann Wolfgang von Goethe war einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtungen sowie ein herausragender Naturforscher. „Faust. Eine Tragödie“, „Die Leiden des jungen Werther“, „Italienische Reise“, „Farbenlehre“ und zahlreiche dichterische Kunstwerke sind in der ganzen Welt bekannt und geschätzt. Die Goethe-Gesellschaft Hochrhein kann sich nach einer vorangegangenen, kurzzeitigen Existenznot sowie der glücklichen Wahl einer neuen Vorsitzenden, Barbara Falge, im Mai dieses Jahres freuen, den Geburtstag Goethes feierlich begehen zu dürfen. Entsprechend dem gewählten, zentralen Thema der Veranstaltung „Goethe und der Wein“ waren alle Gäste auf dem Weingut Engelhof in Hohentengen eingeladen.

Liebhaber guter Weine

Bekanntlich war Goethe nicht nur ein großer Verehrer schöner und kluger Frauen, sondern auch ein großer Liebhaber guter Weine, besonders der Fränkischen. Goethes Weinkeller soll eine Vielzahl der zur damaligen Zeit besten Weine umfasst haben (darunter der Würzburger Steinwein) und zu seinen Gesellschaften wurde mit einem Konsum von zwei Litern Wein pro Kopf gerechnet. Ganz so ausschweifend verlief die diesjährige Geburtstagsfeier des Goethe-Vereins nun doch nicht.

Abriss der Weinberggeschichte

Dennoch bot die Familie Netzhammer vom Weingut Engelhof ihren Gästen einen erlesenen Querschnitt ihrer Weine zur Verkostung an, gemäß dem Ausdruck der rheinischen Lebensfreude „Der fröhliche Weinberg“ (Theaterstück von Zuckmayer) – ganz im Sinne Goethes. Eröffnet wurde die Feier mit einem Seccoempfang sowie einem, vom Inhaber lehrreichen, geschichtlichen Abriss zur Weinberggeschichte, geführten Rundgang durch die Reben, wobei die letzte Gelegenheit vor der Ernte wahrgenommen werden konnte, die unterschiedlichsten Trauben-Sorten vom Weinstock ab zu probieren.

60 Gäste bei Gedenktag

Noch mitten im Weinberg überraschten Kerstin Simon und Daniel Leers die Gäste mit vorgetragenen Texten und Gedichten von sowie über Goethe und dezenter Musik (Daniel Jösch, Viola). Die Künstler entführten die Goethe-Freunde während des ganzen Abends, zur Weinverkostung mit Antipasta-Büfett, in die geistige sowie genussreiche Welt Goethes. Die circa 60 Gäste (Mitglieder als auch Freunde der Goethe-Gesellschaft) verlebten einen würdigen Gedenktag in entsprechend ehrbarem Ambiente.


Südkurier: Hohentengen 27. August 2018

Konzert in Hohentengen: Vielseitige Jazz-Klangwelt trifft Geschmack

  • Vocal Jazz mit Karin Ospelt Quartett im Weingut Engelhof
  • Klänge aus Südamerika, USA und Schweiz kommen an
  • Konzerterlebnis der besonderen Art begeistert Besucher

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Das Karin Ospelt Quartett begeisterte am Freitagabend im Engelhof die Zuhörer mit Jazzklängen aus Südamerika, den USA und der Schweiz. Bild: Ingrid Ploss

von Ingrid Ploss

Das Festival der Stille in der Region Kaiserstuhl (Kanton Aargau) feiert Jubiläum. Den Organisatoren und künstlerischen Leitern Daria Zappa und Massimiliano Mateci gelang es in zehn Jahren des Bestehens, seinem Publikum zahlreiche, weltweit hohes Ansehen genießende Künstlerpersönlichkeiten, vorzustellen. Der Titel dieser attraktiven Konzertreihe verrät das Ansinnen der Ideengeber des Festivals: in unserer hektischen Zeit eine Möglichkeit zur inneren Einkehr und Ruhe aufzuzeigen sowie zu Gleichgewicht und Gelassenheit mittels musikalischer Eindrücke zu finden. Grenzübergreifend in verschiedensten Spielstätten stattfindend überwindet das Festival Grenzen jeglicher Natur und bietet in wunderbarer Landschaft eingebettet, herausragende Konzerterlebnisse.

Jazz-Abend der besonderen Art

Auf dem Weingut Engelhof Hohentengen begrüßte Familie Netzhammer als Gastgeber in Zusammenarbeit mit dem Festivalverein die Besucher zu einem Jazz-Abend der besonderen Art. In angenehmer, Club ähnlicher Atmosphäre, trug das Quartett um Sängerin Karin Ospelt den Gedanken des Festivals weiter in einem Vokal Jazz Programm mit Klängen aus Südamerika, den USA und der Schweiz.

Die aus Liechtenstein stammende Sängerin, getragen von ihren musikalischen Begleitern Christoph Schwaninger am Klavier (Schweiz), Federico Abraham am Bass (Argentinien) sowie Florian Krause am Schlagzeug (Norddeutschland), brachte mit einer eher glatten aber feinen Stimme Jazz im klassischen Stil auf die Bühne.

Kennengelernt haben sich die Musiker am Jazzcampus Basel und musizieren seit nunmehr fünf Jahren gemeinsam. Außerdem unterrichten die Bandmitglieder engagiert und sind in anderen Formationen bei Konzerten zu erleben. Inspiriert von Jazz- und Soul- Sängern wie Gretchen Parlato, Norah Jones, Norma Winstone aber auch Gregory Porter oder Simply Red verbindet das Quartett eine vielfältige Stilistik der 80er sowie 40er Jahre (Duke Ellington) mit seiner ganz eigenen improvisatorischen Sprache.

Zugaben nach tollen Darbietungen

Titel wie „My shining hour“, „The first song“, „Know you know“ und „Love“ bezauberten die Zuhörer. Zum Abschluss des Konzertes entließen die begeisterten Besucher erst nach zwei weiteren Songs Karin Ospelt und ihre individuell hervorragenden sowie einfühlsam begleitenden Instrumentalisten in den Abend.


Südkurier: Hohentengen 10. August 2018

In Hohentengen herrscht bereits Vorfreude auf die Weinfesttage im September

Die Weinfesttage im September fallen diesmal mit der Lese zusammen, weil die Trauben schneller reifen. Regionale Spezialitäten und Unterhaltung warten auf die Gäste.

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Die Abschlussbesprechung für die Weinfesttage fand auf dem Weingut Engelhof statt. Von links: Georg und Andrea Netzhammer vom Weingut Engelhof sowie vom Organisationsteam Philipp Kech (Musikverein Hohentengen), Andreas Rutschmann, Andreas Bachmann (FC Eintracht Stetten), Anne Thoma, Martin Burhard, Fabian Stärk (SC Hohentengen) und Sandra Boller (Musikverein Hohentengen). | Bild: Sabine Gems-Thoma

von Sabine Gems-Thoma

Die Trauben sind aufgrund der langen Sonnenwetterperiode dieses Jahr in ihrer Reife weit voraus. So wird die Weinlese auf dem Hohentengener Weingut Engelhof zum Weinfesttermin am zweiten September Wochenende, 8. und 9. September, bereits in vollem Gange sein. Das größte Fest in der Gemeinde lädt dann wieder zum Genießen, zum Treffen von Bekannten und zum fröhlichen Feiern bei viel Musik in die Dorfmitte ein.

Gelegenheit, bei der Lese zuzusehen

„Es ist selten, dass wir an den Weinfesttagen voll in der Lese sind“, so schätzt Georg Netzhammer aufgrund des Reifegrades der Trauben den Lesetermin beim Treffen des Organisationsteams zur Abschlussbesprechung auf dem Weingut Engelhof ein. Dieses Jahr werden die Weinfestbesucher bei den Tagen der offenen Tür auf dem Weingut daher die Gelegenheit haben, beim Herbsten in Weinberg und Keller dabei zu sein. Und auch ein Suser, am besten zu einer feinen Zwiebeldünne, kann am Weinfest auf dem Rathausplatz den Gästen serviert werden.

Heimische Spezialitäten

Regionalität wird vom Musikverein Hohentengen, dem Freundeskreis des Sportclubs Hohentengen und dem FC Eintracht Stetten großgeschrieben, viele heimische Spezialitäten sind daher im Speisenangebot. Außer den Engelhofweinen gibt es dieses Jahr auch ein spezielles Craft-Bier von den Brosianern aus Günzgen.

Bewährtes Rahmenprogramm

Ansonsten setzt das Organisationsteam auf Bewährtes. Auftakt ist am Samstag, 8. September, um 16 Uhr mit dem Schirmherrn Bürgermeister Martin Benz, musikalisch unterhält anschließend der Musikverein Horheim. Großen Anklang fand im vergangenen Jahr die Tanz-, Oldie-Rock- und Popband Götz N’Moritz, die ab 21 Uhr die Bühne beben lässt.

Hoffen auf gutes Wetter

Der Sonntag beginnt mit einem Festgottesdienst um 10.15 Uhr, begleitet vom Kirchenchor, der Musikverein Lausheim spielt anschließend zum Frühschoppen auf. Am Nachmittag können sich die Gäste auf den Weinfestdauerbrenner, das Schwarzwald Quintett, freuen. Für die kleinen Gäste ist am Samstag und Sonntag der Lunapark Jenke geöffnet, außerdem bietet am Sonntag der Kindergarten Hohentengen kurzweilige Spiele an. Für die Festtage ist also alles gut vorbereitet. „Jetzt wünschen wir uns schöneres Wetter als im Vorjahr“, sagt Sandra Boller vom dieses Jahr federführenden Musikverein in Vorfreude auf die 31. Weinfesttage in Hohentengen.


Südkurier: Hohentengen, 19.10.2016

Erlesener Wein: Kleiner Jahrgang mit guter Qualität

Klein, aber fein – so lässt sich das Jahrgang 2016 des Hohentengener Oelberg vom Weingut Engelhof beschreiben. Fröste nach dem Austrieb im Frühjahr sind verantwortlich, dass sich die Traubenmenge stark reduzierte. Die zuletzt lange Schönwetterperiode sorgte für durchweg gute Qualitäten. Jetzt werden die letzten Rebsorten aus dem Steilhang eingebracht.
Die Trauben sind ausgereift, wenn es auch weniger als in anderen Jahren sind. Winzer Adrian Häfner, Andrea Netzhammer vom Weingut Engelhof und Kellermeister Alexander Schira sind mit der Qualität der diesjährigen Engelhofweine zufrieden.

Es war ein Jahr der Extreme, fasst Kellermeister Alexander Schira zusammen. „Ende April gab es nochmals Frost. Aufgrund unserer guten, warmen Lage hatte die Reben schon zwei Zentimeter Grün ausgetrieben, so dass die zweieinhalb Minusgrade ausreichten, um die Haupttriebe zum Absterben zu bringen“, bedauert er. Je nach Rebsorte gab es deutliche Ausfälle, bis über 50 Prozent bei den frühen Sorten. So blieb nur, auf die Beiaugen zu setzen, die später austreiben, und aufgrund der guten Wetterlage von August bis Oktober mit wenig Regen gut ausreifen konnten.

„Dadurch haben wir Qualitätsstufen bis zur Spätlese erreichen können“, sagt Andrea Netzhammer. Die Trauben sind sehr gesund, zeigen stabile Säurewerte, die Rotweine eine gute Farbausprägung. Der Alkoholgehalt ist moderat, so, wie man es heute möchte, und die kalten Nächte sorgten für eine gute Fruchtausprägung. Ende September ging es los mit der Lese des Solaris und Müller-Thurgau, letzte Woche wurde mit der Hauptlese begonnen. Auf zweieinhalb Hektar hängen die Trauben noch, Mitos, Weißburgunder und Chardonnay kommen als letzte in den Keller. „Positiv war, wir hatten keinen Lesedruck und konnten die Trauben holen, so wie sie reif waren“, sagt Kellermeister Schira.

Allerdings haben die Winzer immer mehr mit periodischen Extremen zu kämpfen. So kam nach dem Frost zur Blütezeit im Juni eine Kältephase, Ende Juli, Anfang August war es sehr feucht, dann wurde es extrem heiß und war lange trocken.

Freuen können sich die Engelhöfler gleich über eine ganze Reihe an Auszeichnungen: Auf der AWC Vienna, größter internationaler Weinwettbewerb, gab es zweimal Gold (2015er Kalkofen Chardonnay und 2015er Pinot Gris Barrique) und fünfmal Silber für Weiß- und Grauburgunder, Trockenbeerenauslese Solaris und einen Likörwein. Außerdem hat es ein 2012er Regent in das Finale des deutschen Rotweinpreises, ausgelobt vom Weinmagazin Vinum, geschafft.

Und für den bekennenden Gin-Liebhaber Alexander Schira war es ein besonderer Erfolg, dass seine neueste Kreation „Rhy Gin 29“, ein klassischer Gin auf Weingeistbasis mit Wachholder und 29 weiteren Kräutern und Gewürzen gebrannt, bei der „Destillata“, eine Silbermedaille im Spezial-Wettbewerb 2016 erhielt.
Das Weingut

Auf dem Weingut Engelhof der Familie Netzhammer wachsen in Hohentengen auf 20 Hektar Fläche, in Erzingen auf vier Hektar, Weißweine (60 Prozent) und Rotweine (40 Prozent). Zu den zwölf Sorten zählen Müller-Thurgau, Gutedel, Grauburgunder, Weißburgunder, Johanniter, Riesling, Chardonnay, Solaris und Muscaris sowie die Rotweinsorten Spätburgunder, Regent und Cabernet Mitos.

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